Kunst


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Wege zwischen Traum und Tag

Ja, ich bin ein bekennender Schönmaler.- nicht im Sinn von "Realität schönen ", denn die Schöpfung um mich herum bedarf keiner Schönheitsoperation, sie ist perfekt und bis ins Kleinste vollkommen. Wir Menschen sind es, die mit unseren Gedanken und unserem Wirken den Dingen eine Wertung geben.

In einer hoch technisierten Zeit bin ich ganz altmodisch geblieben. Verschiedene Malstile in einem Bild gehören zum Konzept ebenso wie die ausgewogene Farbigkeit der Bilder Die jüngeren Werke sind fast ausschließlich mit hochwertigen Ölfarben gemalt, deren Möglichkeiten in Leuchtkraft, Transparenz und Geschmeidigkeit meinem, oft ins Detail verliebten, in Teilen sehr realistischen Stil entgegen kommen.

Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem genialen Bremer Maler Siegfried Zademack. Er hat mir so unendlich viel beigebracht! Seine freundschaftliche Hilfe und sein ausserordentliches maltechnisches Wissen sind mir Ansporn und Inspiration gleichermassen. Ohne ihn gäbe es kaum eines der neueren Bilder.

Meine Bildfindungen haben ihren Ursprung in der Mythologie und in Märchen. Es sind ganz archaische, manchmal philosophische Themen, die ich in meine surreale Welt übertrage. Das "Prinzip Hoffnung", Veränderung, Geheimnis und Liebe sind meine bevorzugten Motive. Dabei benutze ich „Versatzstücke“ der Realität um Träume, Illusionen und Ängste zu dokumentieren. Meine Bilder sind also so etwas wie Schnappschüsse aus der „Anderswelt“ und laden den Betrachter ein doch ein wenig darin spazieren zu gehen.

Wer sich auf das Abenteuer Phantasie einlassen kann wird seine Umwelt auf andere Weise sehen lernen, der wird zu einem Träumer in schlafloser Zeit. Die Wege zwischen Traum und Tag folgen keiner Logik oder modischen Sachlichkeit, dafür begegnet man vielleicht der Wahrheit, denn die wohnt bekanntlich irgendwo "dazwischen".

Anne Varnhorn

im Februar 2015
Copyright© Anne Varnhorn


Du mußt das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
und laß Dir jeden Tag geschehen,
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich neue Blüten schenken läßt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren,
nach neuen seine Hände hin.

Du darfst nicht warten, bis Gott zu Dir geht
und sagt: "Ich bin."
Ein Gott, der seine Stärke eingesteht,
hat keinen Sinn.
Du mußt wissen, das dich Gott durchweht
seit Anbeginn,
und wenn Dein Herz Dir glüht und nichts verrät,
so schafft er drin.

Rainer Maria Rilke